Der im Moment laufende Dokumentarfilm „Bauer unser“ hat uns bei unserem letzen Kinobesuch tief betroffen gemacht. Auch wenn man schon unzählige Bilder zur heutigen Massentierhaltung gesehen hat, ist eine Darstellung in so kompakter Form erneut erschütternd. Vielleicht liegt es daran, dass man gern die Resthoffnung in sich getragen hat, dass Österreich anders ist. Ein kleines Land wie Österreich, kaum große Städte, sehr viel Natur…. und tatsächlich sind die Zustände in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern „fortschrittlich“. Diese Fortschrittlichkeit darf jedoch nicht verwechselt werden mit dem Begriff „Artgerecht“ den wir in unseren Köpfen haben. Ein Eierproduzent in Österreich zeigt beispielsweise seine Halle, in der mehrere Tausend Legehühner ihr Dasein fristen. Künstliches Licht, eine ungeheure Geräuschkulisse und wild in der Gegend herum flatternde Hühner warten auf den Moment in dem ihre Legeleistung bei nur mehr 78% liegt. Dann ist es Zeit, den Weg zum deutschen Schlachter anzutreten. Die Tiere sind ab diesem Zeitpubkt aufgrund des niedrigen Eierpreises nicht mehr rentabel. Der Produzent kommentiert diese Bilder mit den Worten, dass diese Haltung artgerecht sei. Aber es gibt auch andere Ansätze, die ein wenig Hoffnung geben. Unser eigenes Projekt zähle ich hinzu. Leider scheitern die meisten Menschen am Vorsatz sich moralisch korrekt zu ernähren , spätestens bei einem coolen Shirt, oder einem tollen Handy, das sie sich lieber leisten als „gesunde“ Ernährung. Jeder kann sich Lebensmittel, die ohne Pestizide oder Ausbeutung entstanden sind leisten, es gilt nur, die Wertschätzung und Wichtigkeit der tausend anderen Dinge, die man sich leistet, zu überdenken.